Inmitten des Geschehens mit der Pädagogin und Künstlerin Rose Marie Burmeister
Am 05. September 2008 besuchten vier Mitglieder des Hamburger Landesverbandes der DGIP die Pädagogin und Künstlerin Rose Marie Burmeister in ihrem Atelier. Sie wirbelte mit uns durch die Jahrzehnte der Geschichte, ihres Lebens und durchs Haus - wie im Nu vergingen vier intensive Stunden.
Wir hoffen, diese Diskussion bei den nächsten Besuchen, gern mit weiteren TeilnehmerInnen, fortsetzen zu können.
Rose Marie Burmeister (RMB) lebt mit ihrem Mann in einem verwinkelten Haus in Berne, welches gleichzeitig auch ihr Atelier beherbergt. RMB war über Jahre eine sehr engagierte Grund- und Realschullehrerin und hat sich gleichzeitig um die positive Entwicklung einer großen Patchworkfamilie (vier Söhne, sechs Enkelinnen und zwei Enkel) bemüht. Seit 1990 widmete sie sich mehr der Kunst und Malerei und mittlerweile hat sie schon ein umfassendes Werk geschaffen. 2007 fand ihre erste Einzelausstellung mit großem Erfolg in einem Architekturbüro unter dem Motto „Inmitten des Geschehens“ statt.
Wie kam RMB zur Individualpsychologie und bemerkenswerte persönliche Begegnungen
1980 fuhr RMB zu einer Fortbildung von Individualpsychologen nach Glasgow in Schottland. Dort lernte sie Franz Josef Tymister, Heiko Ballhorn und Steve Bell kennen. 1981 trat RMB in die DGIP ein. Weitere Highlights waren die ICASSI-Tagungen 1989 in Interlaken (Schreib- und Märchenseminar von Helmut Heuschen, Seminar „Kennen lernen durch Malen“ von Marianne Blumenthal) und 1993 in Fulda. RMB bezeichnete sich selbst als „Straßen- und Draußentherapeutin“. Sie lerne leicht und häufig Menschen kennen, mit denen sie aufgrund eigener Offenheit in ein tiefes Gespräch komme und dabei vielen den Weg zur Therapie weise. RMB nahm über mehrere Jahre an den Seminaren über Familienberatung bei Prof. Tymister und an den Schreibseminaren bei Helmut Hellgardt teil. Sie hatte einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg und war Dozentin beim Lehrerfortbildungsinstitut. Diese Arbeit hatte ihr großen Spaß gemacht.
Die Geschwisterkonstellation, der Mut zur Unvollkommenheit und das Schöpferische wurde ihr individualpsychologisches Steckenpferd. Ihr pädagogisches Grundthema hieß: „Wie kann es einem Pädagogen gelingen, das Lebendige im Kind zu bewahren.“ Sie habe sich für die Verbindung zwischen dem Kreativen und der Struktur und die Lehrer – Kind – Beziehung interessiert und eingesetzt.
IP-Bücher, die RMB interessierten und prägten
Dreikurs: „Eltern und Kinder – Freunde oder Feinde“
Betty Lou Bettner: „Rasing kids you can …“ „Den Kindern eine Chance geben“.
Irene Kummer:„Das Babuschka-Prinzip– Individualität und Verbundenheit von Eltern und Kindern“
Heinz L. u. Rowena R. Ansbacher: „Alfred Adler – eine systematische Darstellung seiner Lehre “
Brunner, Kausen,Titze: „Wörterbuch der Individualpsychologie“, hierbei besonders der Text über die Kreativität von Helmut Hellgardt.
Von der IP zur Kunst
Die Seminare von Marianne Blumenthal, Helmut Heuschen und Helmut Hellgardt hatten RMB angeregt, sich kreativ auszudrücken. Am Anfang war das Malen für sie einfach „nur“ Therapie, sie habe aus einem inneren Bedürfnis heraus gemalt. RMB vertiefte ihr Talent bei der polnische Künstlerin Janina Musialzyk. RMB´s Bilder sind sehr farbintensiv und von einer eigenwilligen Komposition. Neben der Malerei schreibt und dichtet sie auch. Die Werke warten noch auf ihre Veröffentlichung.
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